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"Self-Talk" - Welche Botschaften senden Sie sich selbst?

Haben Sie sich schon mal bewusst gemacht, wie Sie mit sich selbst reden? Selbstgespräche sind nämlich keineswegs nur etwas, das "absonderliche Leute" tun. Im Gegenteil, jeder Mensch führt täglich innere Dialoge, also Selbstgespräche. In diesen Selbstgesprächen und den Äußerungen über unser eigenes Verhalten senden wir uns selbst Botschaften, die direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden haben.

Mit "Self-Talk" sind aber nicht nur die lauten oder leisen Selbstgespräche gemeint, sondern auch die Äußerungen, mit denen wir anderen etwas über uns selbst erzählen. Self-Talk findet also auf zwei Ebenen statt:

  1. in den Gedanken über uns selbst,
  2. in den Äußerungen anderen gegenüber, in den wir etwas über uns selbst sagen.

 

Leider haben sich viele Menschen einen überwiegend negativen Self-Talk angewöhnt, d.h. diese Menschen senden negative Botschaften über sich selbst aus. Sie kritisieren sich ständig selbst und putzen sich herunter:"Schon wieder habe ich einen Fehler gemacht!", "Ich wusste doch, dass ich das nicht kann!", "Mein Gott, bin ich blöde!" usw.. Beleidigungen und Sarkasmus sind dabei nicht selten: "Na, da habe ich mich mal wieder glorreich angestellt, ich Idiot!"

Die Folgen negativen Self-Talks sind ein sukzessive abnehmendes Selbstwertgefühl und eine depressive Grundstimmung. Da dieser Prozess meist unbewusst abläuft, ist es nicht so einfach damit aufzuhören und zu einer grundsätzlich positiven und differenzierten Haltung sich selbst gegenüber zu kommen.

 

Tipps für einen positiveren "Self-Talk":

  1. Hören Sie sich selber zu! Schärfen Sie Ihre Wahrnehmung, wie Sie mit sich selbst reden. Achten Sie einmal einen ganzen Tag darauf, wann und was Sie über sich selbst denken bzw. mit anderen über sich selbst sprechen. Notieren Sie sowohl die eher positiven wie die negativen Selbstbewertungen.
  2. Sprechen Sie ermutigend mit sich selbst! Versuchen Sie die negativen Bewertungen durch ermutigende Sätze zu ersetzen. Manchmal helfen kleine Veränderungen. Statt "Ich kann das nicht!" - "Ich kann das noch nicht!" oder statt "Das schaffe ich nie" - "... vielleicht aber doch!"
  3. Sagen Sie, wie Sie etwas wollen, statt wie es sein sollte. Wenn Sie den Eindruck haben, etwas nicht gut gemacht zu haben, dann sagen Sie sich lieber, wie Sie es in Zukunft machen wollen, statt an sich selbst herumzunörgeln und die eigene Unfähigkeit zu beschwören. Sie haben sicher Ideen, wie sie sich alternativ verhalten könnten! Experimentieren Sie mit alternativen Verhaltensweisen zunächst in der Phantasie und anschließend im wirklichen Leben.

 

Da der Hang zu negativen Selbstbotschaften sehr hartnäckig sein kann, macht es Sinn sich mit der Wirkung der Selbstbotschaften genauer zu beschäftigen:

  • Wie genau fühle ich mich, wenn ich das zu mir sage?
  • Wie würde ich mich fühlen, wenn ich das nicht mehr zu mir sagen würde?
  • Warum sage ich mir das eigentlich? Was will ich damit bei mir erreichen? Wie könnte ich das, was ich will, auf eine andere Art erreichen?
  • Gab oder gibt es vielleicht Personen, die ähnliches zu mir gesagt haben? Wer war das? Welchen Einfluss haben diese Personen noch heute auf mich und will ich ihnen weiterhin diesen Einfluss zugestehen?
  • Was müsste ich zu mir sagen, damit ich mich besser fühle - und wie kann ich dies in mir festigen?

 

Unsere Selbstbotschaften haben viel mit unserer Geschichte und Persönlichkeit zu tun. Wer tiefer einsteigt, begibt sich auf eine spannende Reise der Selbsterkenntnis. Je liebevoller Sie mit sich umgehen, desto leichter wird Ihnen die Veränderung zu positiveren Selbstbotschaften fallen.